Profil der Aegidienkirche

Die Aegidienkirche ist die östlichste der drei Altstadt-Kirchen. Sie wurde im zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und nicht wieder aufgebaut. Ihre Ruine ist seit 1954 ein Mahnmal, eine Kirche des Gedenkens an den zweiten Weltkrieg und eine Kirche des Friedenswunsches.

Die besondere Ausstrahlung dieses Ortes verleiht einer Vielzahl von Veranstaltungen eine ungewöhnliche Intensität.

Foto: Arne Hallmann

Die Verantwortung

Die Verantwortung für die Aegidienkirche liegt in den Händen eines Kuratoriums, das aus Vertretern der Stadt Hannover und der Marktkirchengemeinde zusammengesetzt ist. Vorsitzender ist der Stadtsuperintendent.

Muschelkalkplastik Demut (1959) von Kurt Lehmann | Foto: Axel Hindemith, wikimedia.org

Die Ausstattung

Im Kirchenraum der Aegidienkirche befindet sich die Muschelkalkplastik Demut (1959) von Kurt Lehmann.

Eine Zickzacklinie (1993) auf dem Kirchboden von Dorothee von Windheim zeichnet den Schatten der spitzen Jochgiebel nach, wie er sich zu einer bestimmten Stunde auf dem Boden abzeichnet. Diese Schattenlinie erinnert an die Nähe von Schatten und Licht, Tod und Leben an diesem besonderen Ort.

Bemerkenswert ist vor allem der sogenannte Siebenmännerstein an einem Tragepfeiler der südöstlichen Außenwand. Die Reliefplatte ist eine Kopie und zeigt eine Szene aus der Legende Hannovers. Danach haben sich angeblich sieben Männer, Hannovers Spartaner, 1490 bei einem Überfall des Welfenherzogs Heinrich im Döhrener Turm für die Rettung der Stadt geopfert.

Foto: Anita Peuser

Wenn Sie als Besucher oder Veranstalter Fragen zur Aegidienkirche haben, wenden Sie sich bitte an das Büro der Stadtsuperintendentur:

Tel.: 0511 301 866-10
stadtsuptur.hannover@evlka.de

Veranstaltungen

Die Ruine der Aegidienkirche bietet heute Raum für Kunst, Konzerte und Gedenkveranstaltungen. Die besondere Ausstrahlung dieses Ortes verleiht den Veranstaltungen eine ungewöhnliche Intensität.

Glockenspiel

Foto: Arne Hallmann

1958 wurde auf den Turmstumpf eine leichte, 15 Meter hohe Stahlkonstruktion gesetzt. In ihr hängen 25 Bronzeglocken, die ein ganz besonderen Glockenspiel bilden.

Das Glockenspiel wurde im März 1958 zum Gedächtnis der Toten des Zweiten Weltkriegs errichtet. Es besteht aus 25 Bronzeglocken aus der Gießerei Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg. Die Tonfolge der Glocken ist a' h' cis'' und weiter chromatisch bis h'''. Die Glocken werden mit Magnethämmern angeschlagen, die mit der Spielkabine im ersten Stock des Turmes verbunden sind. Seit 1988 ist die Anlage computergesteuert, sie wird mit einem normalen Keyboard gespielt.

Foto: Hans-Ulrich Kreisel

Das berühmte Glockenspiel der Aegidienkirche ist viermal täglich in der Innenstadt Hannovers zu hören

  • 9.05 Uhr
  • 12.05 Uhr
  • 15.05 Uhr
  • 18.05 Uhr

Die Lieder werden eingespielt von Kirchenmusikdirektor Arne Hallmann.

Liederliste (pdf)

Friedensglocke

Eine besondere Beziehung verbindet die Aegidienkirche mit Hiroshima. Hannovers japanische Partnerstadt übergab 1985 eine Friedensglocke. Ein identischer Zwilling hängt in Hiroshima. Dort wie im Erdgeschoss der Turmruine werden die Glocken in jedem Jahr zeitgleich am 6. August im Gedenken an den ersten Atombombenabwurf auf Hiroshima sowie an die Opfer von Krieg und Gewalt angeschlagen.

1. Hiroshimatag 6.8., jedes Jahr Gedenken | Foto: Hanna Kreisel-Liebermann